Heute morgen sind wir gegen neun Uhr wieder aufgebrochen. Zuvor haben wir von dem Leiter Sebe der Organisation Pentru Tine einen Anruf erhalten. Er hatte uns gefragt, ob wir auf dem Weg nach Deutschland zwei Frauen und zwei Kinder mitnehmen könnten. Wir sagten ihm natürlich sofort zu und besprachen vor Ort die Einzelheiten. Eine freiwillige Helferin der Organisation "Pentru Tine" hat heute morgen bei unserem Besuch entschieden, dass wir als "private Organisation" einen Namen brauchen. Daher hat sie uns in Bezug auf unsere ukrainische Freundin den Namen "Natalija" gegeben. Wir sind also nun die Organisation Natalija!
Vor Ort trafen wir zufällig auf drei Fahrer aus Moldawien und unterhielten uns mit ihnen. Sie berichteten uns, dass es in Chișinău ein Frontkrankenhaus mit vielen Verletzten gibt, welches Unterstützung braucht. Wir versuchen, morgen früh den Kontakt herzustellen.
Nach unserem Gespräch mit Pentru Tine fuhren wir in Richtung Moldawien. Unser Ziel: die Hauptstadt Chișinău. Wir hatten uns erhofft, dort ein paar Geflüchtete mit nach Rumänien (und somit in die EU) bringen zu können. Einer unserer Kontakte vor Ort hatte uns zuvor den Standort eines Flüchtlingslagers geschickt. Dort angekommen mussten wir feststellen, dass das Gelände abgesperrt war und von Polizisten bewacht wurde. Die Polizisten konnten kein Englisch sprechen, sodass wir es irgendwie geschafft haben, uns mit ihnen durch den Google-Übersetzer zu unterhalten. Sie durften uns zum Schutz der Geflüchteten die Absperrung leider nicht passieren lassen, da nur Familienangehörige das Lager betreten dürfen. Wir hinterließen dort abschließend die Kontaktdaten von Natalija.
Morgen früh werden wir uns nochmal mit der Organisation Pentru Tine treffen und versuchen, mit ihrer Hilfe Geflüchtete an den ukrainischen Grenzen "Jampil'" und "Camenca" nach Rumänien zu bringen.